Hallo meine Lieben,
ich wurde angeschrieben und gefragt ob ich einen Gastbeitrag veröffentlichen mag?! Ich finde das Thema interessant und da ich selbst sehr viele Würmer im Garten habe werde ich dies nächstes Jahr auch mal in Angriff nehmen. Vielleicht mögt ihr das auch tun.
Lieben Gruß Mona
Das Jahr 2015 wurde von den Vereinten Nationen als das „Jahr des Bodens“ ausgerufen.
Der Grund ist eine massive Bodendegradation in den letzten Jahrzehnten.
Die Gründe hierfür liegen in einer falschen Bodenbeanspruchung/-bearbeitung durch den Menschen, insbesondere durch zu intensive Nutzung, zu starken Einsatz chemischer Düngemittel oder aber eine mangelhafte Zufuhr organischer Stoffe. Dieses betrifft auch Böden in der Bundesrepublik.
Bereits Walter Buch schrieb 1986 in seinem Werk: „Der Regenwurm im Garten“: „Bei der überall zu beobachtenden Zerstörung unserer Umwelt, dem Verlust von wertvollem Land durch Zersiedlung durch Misswirtschaft, fällt deshalb auch und gerade dem Kleingärtner die Aufgabe zu, wieder vermehrt den Humus im Garten aufzubauen und die Bodenfruchtbarkeit zu vermehren.“ (S. 68)
..und dieses ist nur logisch, ist doch Bodenverschlechterung/-verbesserung kein Thema, welches vor dem eigenen Garten halt macht, ganz im Gegenteil!
Eine altbewährte und recht simple Alternativmethode zu chemischen Düngemitteln oder Torferden stellt die Bodendüngung durch natürlichen Wurmhumus dar. Dieser Humus kann auf einfache Art und Weise mit wenig Zeitaufwand in Wurmkisten oder Wurmkompostern geschaffen und geerntet werden (vielfältige Informationen dazu finden sich auf http://wurmpalast.de). Ein ausgezeichnetes Wurmfutter, welches dann zu Humus umgewandelt wird, stellen beispielsweise in der Küche entstehende Bioabfälle dar (Kaffee- bzw. Teeprütt, Gemüsereste, altes Brot). Auch Papier und Pappe (frei von Schwermetallen bedruckt) werden gerne von Regenwürmern gefressen; ebenso wie Pferde-, Kuh- oder Kaninchenmist. Natürlich kann entsprechender Humus mittlerweile auch bei verschiedenen Firmen käuflich erworben werden.
Zu Wurmhumus existiert eine hohe Anzahl wissenschaftlicher Publikationen. So ist dieser etwa:
* 6 mal reicher an Stickstoff
* 8 mal reicher an Phosphor
* 5 mal reicher an Kalium
* 30 mal reicher an Magnesium
…als klassischer Gartenkompost. Die Werte sind natürlich auch von den verfütterten, organischen Reststoffen abhängig. Nachfolgendes Bild:
…zeigt die Wertigkeit des Wurmhumus. Die Töpfe auf der linken Seite enthalten ungedüngte Gartenerde, rechts ist die Gartenerde mit Wurmhumus angereichert. Die Pflanzen wachsen in höherer Zahl und deutlich schneller als jene ohne Humus.
Wertvolle Ton-Humus-Komplexe
Wurmhumus enthält eine Fülle von sog. Ton-Humus-Komplexen, welche ausgesprochen wertvoll für den Boden sind. Ein Ton-Humus-Komplex ist eine Verbindung von Tonmineralien und Huminstoffen. Die Tonminerale und Humusstoffe sind negativ geladen. Das bedeutet, dass sich positiv geladene Nähr- und Mineralstoffe optimal an diese anlagern können. Letztere werden also nicht (beispielsweise durch Starkregen) ausgewaschen oder ins Grundwasser geschwemmt. Die Nährstoffe werden zu gegebener Zeit von den Pflanzenwurzeln aufgenommen.
Wurmhumus enthält darüber hinaus eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Kleinstlebewesen. Einige dieser Mikroben produzieren sogar Antibiotika, welche „giftig“ auf anaerobe Bakterien und Schadpilze wirken. Wurmhumus fördert somit nachweislich gesunde Lebensbedingungen der zu versorgenden Pflanzen. In einer Studie wurde kürzlich ermittelt, dass Wurmkot grosse Mengen des Bakteriums „Pseudomonas fluorescens“ (hilfreich gegen verschiedene Pilzkrankheiten des Bodens) enthält. Auch ist bekannt, dass der Humus der Heilung der Tomatenkrankheit „Braunfäule“ dienen kann. Zu empfehlen ist es, Erde mit zehn bis zwanzig Prozent Wurmhumus zu ergänzen. Dieser sollte auf die Erdoberfläche gestreut und geringfügig eingehakt werden.
Beachtenswert ist zudem, dass Wurmhumus in der Regel auch viele Wurmkokons enthält. Wird der Humus zusammen mit abgestorbener Biomasse (z.B. Rasenschnitt als Mulch) auf Beete eingestreut, so werden hier noch viele Würmer schlüpfen, welche den Boden zusätzlich auflockern und für eine gute Sauerstoffzufuhr sorgen.
Weitere Informationen finden sich auf http://wurmpalast.de